„„Die Eibe singt das uralte Lied ...Vom ewigen Tanz zwischen Schatten und Licht. Von der Dunkelheit, die das Licht in sich trägt und gebiert. Vom lebendigen Licht, welches sich im geborgenen Schoß der Dunkelheit vom Strahlen erholt, um wieder mit neuer Kraft zu leuchten.““
Nur ein schmaler Grat zwischen hier und da trennt die zwei dualen Seiten einer Münze. Sie wohnen direkt aneinander als Nachbarn, Rücken an Rücken, auch wenn sie sich zuweilen meilenweit entfernt voneinander anfühlen. Dualität ist ein sanft fließendes Urprinzip. Sie ist nicht trennbar, immer verbunden und fließt hin und her wie Ebbe und Flut. Fließt ineinander, trifft sich, kreuzt sich, fließt wieder auseinander. Ein ewiger Tanz der Balance. Ein Urgesetz des Lebens hier auf diesen Planeten.
Dualität ist das, was man Leben nennt, immer in Bewegung. Sie kann sich befruchten aber sie kann auch verzehren. Wärme ist Leben, doch zu viel Sonne kann verbrennen, dann brauchst du Wasser zum löschen. Winde geben dir Aufschwung, damit du nicht am Boden festklebst. Doch die Erde gibt dir Halt wenn du einen Höhenflug hattest.
Leben und Tod, Dunkelheit und Licht, Mann und Frau, Feuer und Eis... Wer fluchen kann, kann auch segnen... Auch Hoffnung und Schmerz, Liebe und Hass – so nah beinander. Manchmal als Eins verschmolzen.
Die duale Reibung zündet den Funken. Feuer und Eis schufen einst diesen Planeten, der Schöpfungsakt der Reibung leidenschaftlicher Liebe zwischen Mann und Frau schafft nun einen gänzlich neuen Zyklus. Denn die duale Reibung schafft Leben und Entwicklung im Kleinen wie im Großen bis die Perle ihren Hochglanz erreicht hat und den Sterbeprozess einleitet, um wieder von Neuem zu beginnen, mit neuen Erfahrungen, mit neuen Möglichkeiten.
Die Reibungsflächen der dual auseinander liegenden Hochs und Tiefs der Wellen schaffen Klang, schaffen Gesang, schaffen Lieder und Symphonien.
Leben strebt immer nach Ausgleich. Je mehr es in eine Richtung fließt und manchmal kippt, umso mehr muss in die andere Richtung ausgeglichen werden. Fehlt der Ausgleich, so driftet eine Seite in die Pathologie ab und wird zum Dogma, gerät außer Kontrolle. Wird nur eine Seite gesehen, öffnet es Türen für fremdartige Systeme, die diese Seite manipulativ verstärkt, Maskeraden befeuert und Theater spielt. Beide Seiten müssen gesehen werden, um Wege zu gehen, um Entscheidungen zu treffen, auch wenn es zuweilen unangenehm ist.
Die Mitte ist die Essenz und die Leere, in der das Potenzial ruht. Der Ruhepol. Jedoch ermöglicht der ewig statische Ruhepol keine Entwicklung. Es herrscht Stillstand. Manchmal ist Ruhe und Stille notwendig, um die Reserven wieder zu befüllen. Doch irgendwann braucht es wieder Bewegung, und seis drum – wenn es bedeutet das Steine fallen. Das ist lernen. Das ist Leben. Nicht immer freundlich, aber echt.
So hab Mut und lebe deinen Weg, deine Variablen, deine eigene Schöpfung. Reibe dich, lerne, glänze. Tanze im Licht, küsse die Gebeine in deinem Keller und feier deine Hörner. Hab keine Angst vor Umwegen oder Scheitern, davon bekommst du neue Werkzeuge. Sprenge geglaubte Grenzen um aus deinem vollen Potenzial zu schöpfen. Als einzigartiges Individuum in der Spirale deines Lebens, mit deinem ganz eigenen Spirit für den du keinen Guru brauchst, verbunden mit vielen anderen Schöpferseelen als Pionier für neue Wege, die es dringend braucht.
© Die Götterbotin