"... das einzige, was du für deine Ahnenlinie tun kannst, ist, dich selbst zu lieben mit all deinem Licht und deinen Schatten. Einzig diese Liebe, die eigene Selbstannahme ist es, die wiederum Wellen schlägt und nicht nur dich selbst heilt, sondern auch die die vor dir waren und nach dir kommen."
Jahr um Jahr dreht sich das Rad und wir landen wieder und wieder in der Zeit des Zwielichts, der Ahnen, dort wo die Schleier zwischen den Lebenden und Toten dünn sind.
Dann ist der Run auf die Friedhöfe des Landes groß und wir feiern Halloween, Samhain, Gevatter Tod, Santa Muerte, Totensonntag und so weiter... und - die Kraft? unserer Ahnen.
Heimat, Sippschaft, Erbe. Ein Begriff mit Beigeschmack. Aber ein wichtiges Urprinzip mit Reibung und Potenzial. Im Kleinen wie im Großen. Schon seit Urzeiten müssen sich Lebewesen damit auseinandersetzen. Individuum und Gemeinschaft, Weiterentwicklung, Anpassung an neue Gegebenheiten, Krieg und Frieden, behalten oder loslassen, bleiben oder weiter ziehen, Vererbung von angepassten Fähigkeiten, die Leben möglich machen. Was habe ich in dieses Leben mit bekommen, was mache ich damit, was hinterlasse ich meinen Nachkommen? Was gebe ich weiter? Lerne ich aus der Geschichte oder wiederhole ich sie?
Manche Menschen blicken auf ihre Sippe in guter Erinnerung zurück. Doch für viele ist es eher Last als Kraft, sich ihrer verblassten Sippschaft zu erinnern. Verbunden mit Schmerz, Gewalt und Tränen. Das ist die überwiegende Realität, über die jedoch niemand sprechen will oder kann, weil es nicht chic ist und die Angst vor Fingerzeig und Begegnung damit groß. Sprechen wir doch mal Klartext. Ja, manche der werten Ahnen geben mit ihren unheilvollen Treiben nichtmal Ruhe, wenn sie tot sind. Sind bleiben in der Zwischenwelt und damit nach wie vor Präsent in Erscheinung, Spuk und verfluchten Erbschaften. Damit stellen sie ihre Nachkommen vor eine Herausforderung sondergleichen. Was tun? Muss man nun verstorbene Ahnen ehrwürdig als Kraft in den Himmel heben, der einem zu Lebzeiten die Hölle bereitet hat? Was haben sie für einen Sinn?
Betrachten wir mal das Benehmen unserer Ahnen aus einem anderen Blickwinkel:
Denn schwierige Ahnen fordern uns heraus, über uns Selbst hinaus zu wachsen. Denn als wir die Inkarnation hier auf der Erden planten, hatten wir auch unsere vergangenen Seelenleben im Blick. Ja und ob wir das nun hören wollen oder nicht… wir planten die Umstände, die uns genau die Seelenentwicklung ermöglichen, die wir brauchen. Mit der Ausführung des Planes inform einer Inkarnation hier, bekommen wir auch die passenden Werkzeuge an die Hand, die Herausforderungen zu bestehen, wenn wir bereit sind, sie anzunehmen. Diese Bereitschaft erfordert ein wachsendes Bewusstsein im Laufe des Lebens. Denn erfahren wir zu früh vom Grund unserer Herausforderung, dann laufen wir Gefahr, tief zu fallen.
Wir können an den gegebenen Umständen wachsen oder zerbrechen, aber wir entscheiden uns selbst für dies oder das. Was ist unser eigener Anteil, unsere eigene Lernaufgabe dabei? Manchmal mag es auch sinnvoll zu sein, seine Wurzeln erstmal zu reinigen und die Verantwortung, die wir für andere, und ja, auch für unsere Ahnen und ihre Taten übernommen haben, wieder zurückzugeben. Was dann noch bleibt, verantworten wir für uns selbst.
Um uns an unseren Plan und unsere Lernaufgabe hier zu erinnern, haben wir verschiedene Hilfsmittel. Eine davon ist die Spiegelung unserer Kinder (sowohl die Lebenden als auch die Sternenkinder) und unserer Ahnen.Was wollen sie uns mit ihrem Verhalten zeigen? Wo sind dabei unsere eigenen Arbeitspunkte? Solange wir hier sind, haben wir Zeit, uns unseren Themen zu stellen. Darunter auch den unangenehmen Dingen - auch Schatten genannt.
Schatten sind Wegweiser. Transformierte Schattenthemen werden zu Schattenwissen. Und dieses Wissen ist das wertvollste, was wir haben. Es gleicht dem heiligen Gral der Seelenentwicklung. Denn alles, was bis zu unserem Tod unerledigt bleibt, wird weiter gereicht an die nächste Generation. Doch das muss nicht sein, wenn wir bereit sind aus dem künstlich geschaffenen Stigma der Erbsünde herauszutreten. Und das Lebens aus dem Blickwinkel des Todes zu betrachten. Er ermöglicht, dass das Leben weiter geht.
Was bleibt, um Frieden zu schließen, mit dem was war? Es ist unsere Entwicklung in die Selbstverantwortung. Die Verantwortung für unser eigenes Leben, unsere eigene Seele. Eine meiner weiblichen traumatisierten Ahninnen sagte mir mal - das einzige, was du für deine Ahnenlinie tun kannst, ist, dich selbst zu lieben mit all deinem Licht und deinen Schatten. Einzig diese Liebe, die eigene Selbstannahme ist es, die wiederum Wellen schlägt und nicht nur dich selbst heilt, sondern auch die die vor dir waren und nach dir kommen.
Es ist und bleibt ein Tanz zwischen den Dualen Pathologie und Potenzial, wenn wir uns dem Thema widmen.
Lassen wir zu das all der Krieg der Generationen unser eigener Krieg ist, der uns selbst zermürbt? Oder lassen wir uns die Hand reichen, von der Chance, aus dem fucking game auszusteigen, Perspektiven zu wechseln, Frieden zu schließen. Zuerst im Kleinen, in uns Selbst. Eine Fuck off Liste is schnell gemacht, darin haben wir alle Übung, traumatisiert sind wir ja alle in irgend einer Form. Aber wann haben wir je eine Liste der Potenziale unserer in unserer Sippschaft gemacht, Eigenschaften, Werte, Wissen, Fähigkeiten? Keiner von uns ist dazu verpflichtet, das gleiche Spiel weiter zu spielen. Wir alle, ausnahmslos, haben die Chance über uns Selbst zu wachsen, unsere Seelen geiern danach zu wachsen. Unserer eigenen Verantwortung bewusst werden, damit treffen wir eigene Entscheidungen, sehen hin und bewegen unsre Hintern nach vorn. Je mehr wir werden, umso schneller wird auch dieser Krieg beendet sein.
Die werten Ahnen - Kraft oder Last? Entscheide selbst.
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